2019 – Die richtige Zeit für ein Effizienzsteigerungsprojekt

Wie sieht es in Ihrem Unternehmen mit der Kostenentwicklung aus? Haben das Wachstum der vergangenen Jahre, die gestiegenen Material- und Personalkosten und die Zunahme der Komplexität Spuren in Ihrer Profitabilität hinterlassen?

 

Der deutschen Wirtschaft droht 2019 laut Ökonomen zufolge ein vergleichsweise schwaches Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt soll dann nur noch um 1,2 Prozent wachsen und damit so langsam wie seit 2013 nicht mehr, sagt zum Beispiel das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Der Brexit und internationale Handelskonflikt sind laut Experten wichtige Ursachen für das sinkende Bruttoinlandsprodukt (von 2017 immerhin 2,2% zu 2018 nur noch 1,5%).
Zum Jahresausblick 2019 schätzen auch deutsche Finanzchefs die Geschäftsaussichten für die nächsten 12 Monate zum ersten Mal wieder pessimistischer ein als die aktuelle Lage (Deloitte CFO Survey Herbst 2018) – eine klare Trendwende zum allgegenwärtigen Optimismus, der die deutsche Wirtschaft seit 2012 beflügelt.

Erfahren Sie mit Ihrem Unternehmen auch bereits erste Wachstumsdellen oder spüren den zunehmenden Kostendruck? Dann ist es Zeit jetzt zu handeln!

Effizienz- und Kostenprogramme sind im Unternehmen nie beliebt – trotzdem gehören sie für jeden Entscheider zu einem der wichtigsten Instrumente, wenn es um Steigerung oder Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit geht.
Doch wie setzt man so ein Effizienzprogramm richtig auf? Ein Blick in die Vergangenheit lohnt. Laut einer Studie zur Wirksamkeit von Kostensenkungsprogrammen in den Jahren 2010 bis 2012 haben nur 50% aller Programme die Ziele nachhaltig erreicht. Wieso?
Die von den Unternehmen genannten wichtigsten Hindernisse sind vor allem das fehlende Verständnis der Mitarbeiter für Kostensparmaßnahmen und deren mögliche positive Auswirkungen für das Unternehmen, sowie das Abschmelzen von identifizierten Einsparpotenzialen aufgrund mangelnder Umsetzungsstärke oder Nachhaltigkeit. Ein kurzfristiger, taktischer Fokus bei den Kosteneinsparungen, geht zudem häufig zu Lasten einer langfristigen, strategischen Kostenoptimierung.

Was ist also die beste Organisationsform für ein Kostensenkungsprojekt? Nach mehr als drei Dutzend erfolgreichen Projekten in den letzten 15 Jahren, ist meine Antwort einfach aber klar: Einen „one size fits all“ Ansatz gibt es nicht. Jedes Unternehmen hat eine spezifische Ausgangslage. Und so muss auch die „beste Organisationsform“ für jedes Kostensenkungsprojekt individuell zugeschnitten werden.
Dennoch lassen sich drei wichtige Erfolgsfaktoren für ein Effizienzprogramm definieren:

Alleingänge sind nicht gefragt – „cross-funktionale Zusammenarbeit“ heißt das Zauberwort. Erfolgreiche Kostensenkungsprogramme vermeiden die Silo-Denke und werden in Zielsetzung und Organisation konsequent funktionsübergreifend aufgesetzt – mit sogenannten Cross-Funktionalen Teams (CFTs).
Vorgaben der einzelnen Funktionen – z. B. die Kundenorientierung des Vertriebs und die daraus resultierende Variantenvielfalt gegenüber den Standardisierungsabsichten der Funktionen Einkauf, Entwicklung und Produktion – beschreiben nur einen der klassischen Zielkonflikte. In der Lösung dieser Zielkonflikte liegt das Potenzial für weitere Optimierung. Da eine Organisation nur als Ganzes funktioniert, ist es entscheidend, dass alle wichtigen Funktionen bis in die Management Ebene im Projekt vertreten sind. Nur so können alle notwendigen Entscheidungen auch zeitnah getroffen werden.

Aus einer Welle einen kontinuierlichen Vortrieb generieren. Viele Projekte starten mit Schwung, ebben aber in der Umsetzung dramatisch ab und verfehlen damit die Wirkung im Ziel, den tatsächlich eingesparten Kosten. Ein strukturierter Phasenansatz ist erfolgskritisch über den gesamten Zyklus einer Einsparidee von der Ideenfindung bis in die Umsetzung und Messung der Ergebniswirksamkeit. Auch wenn das Phasenmodell Idee > Bewertung > Planung > Entscheidung > Umsetzung > Nachhalten einleuchtend klingt, braucht es doch klare Spielregeln für den Ablauf. Diese Spielregeln unterscheiden sich zum Teil von den etablierten Ablaufprozessen im Unternehmen. Daher ist es ratsam, sowohl im Management Team als auch auf Arbeitsebene entsprechend früh mit der Kommunikation und Vereinbarung der Spielregeln zu beginnen, und dabei ein Abholen aller Beteiligten zu erzielen.

Blick über den Tellerrand wagen. Erfolgreiche Effizienzprojekte sind so aufgestellt, dass auch eine holistische Perspektive in die Bewertung einfließt. Was nutzt die beste Einsparidee aus dem Einkauf, wenn damit für das Produkt der klare Kundennutzen erodiert wird? Allerdings gilt auch das Gegenteil: Beispiele aus Projekten belegen, dass durch Produkt-Benchmarking zum ersten Mal im Unternehmen erkannt wurde, dass Kunden günstigere Lösungen des Wettbewerbers bevorzugen. Oder, dass Lieferanten ihren Preis senken können, sobald einige weniger wichtige Anforderungen für ein Bauteil abgestuft werden. Im Kern dreht sich jedes erfolgreiche Effizienzprojekt darum, möglichst viele Freiräume zu finden und auszunutzen, die durch die ausgetretenen Pfade einzelner Fachabteilungen nicht zu erschließen sind, und schlicht im Sumpf des täglichen Tuns stecken bleiben.

Die Erfahrung zahlreicher Klienten zeigt, dass durch den Einsatz von CFTs eine bessere Plattform zur kontinuierlichen Optimierung geschaffen wird. Aus den Effizienzprojekten ist die Organisation mit weiterqualifizierten Mitarbeitern hervorgegangen, die ein besseres Verständnis für die Gesamtzusammenhänge und ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein erreicht haben. So ist es etwa möglich, dass Entwickler die Sprache von Produktion und Einkauf besser verstehen und vice versa.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann sprechen Sie mit uns. Wir helfen Ihnen und Ihrem Unternehmen sehr gerne dabei, den Weg in ein nachhaltiges Effizienzprogramm zu definieren. Und diesen Weg natürlich auch erfolgreich zu beschreiten – getreu dem Zitat von Erich Kästner „Es gibt nichts Gutes: Außer man tut es!“

Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Michael Maier