Von Gerald Schreiber (Geschäftsführer magisan GmbH)
Wer kennt das nicht: Man hat das Gefühl, die ganze Nacht nicht geschlafen zu haben. Dann heißt es aufstehen und übermüdet wie man ist, geht man in die Arbeit.
80 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland schlafen schlecht. Jeder zehnte Arbeitnehmer leidet unter schweren Schlafstörungen – so lauten die alarmierenden Ergebnisse der aktuellsten Untersuchungen, durchgeführt durch die DAK und die Techniker Krankenkasse.
Wer am Arbeitsplatz nicht ausgeschlafen ist, kann keine Höchstleistungen bringen.
Anhaltende Schlafstörungen kumulieren oftmals in Burnout mit entsprechenden Folgen für Arbeitnehmer und Unternehmen, das Diabetesrisiko steigt signifikant, das Herzinfarktrisiko steigt um 48 Prozent, das Schlaganfallrisiko erhöht sich um 25 Prozent. Und auch 25 Prozent aller tödlichen PKW-Unfälle in Deutschland werden durch Sekundenschlaf verursacht.
Rechnet man beispielhaft durch, ein Mitarbeiter sei in 20 Prozent seiner Arbeitszeit durch Müdigkeit nicht effizient, kostet das den Arbeitgeber pro Mitarbeiter und Jahr durchschnittlich circa 16.000 Euro. Dabei sind schlechte Arbeitsergebnisse oder durch Schlafstörungen mitverursachte Arbeitsunfälle noch nicht eingerechnet.
Es ist somit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer dringend erforderlich das Thema Schlaflosigkeit als einen wesentlichen Einflussfaktor auf die körperliche Gesundheit und geistige Fitness ernst zu nehmen.
Einwirkung auf psychisches Wohlergehen
Psychische Verhaltensstörungen und Schlafstörungen sind eng miteinander verbunden. Sie sind der am schnellsten anwachsende Grund für Krankheitsausfälle in Deutschland.
Laut dem aktuellen Fehlzeitenreport 2017 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), ist die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren konstant um 79,3 Prozent gestiegen. Psychische Erkrankungen führten außerdem nachweislich zu langen Ausfallzeiten. Mit 25,7 Tagen je Fall dauerten sie mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 11,7 Tagen je Fall.
Was also tun?
Nichtorganische Schlafstörungen können von Ärzten nicht behandelt werden, weil sie nicht als Krankheit gelten. Außerdem wäre der Aufwand für Beratung zu hoch und würde vom Gesundheitssystem nicht vergütet.
Einzelberatung ist ein sinnvoller Ausweg, denn die Herkunft der Schlafstörungen ist vielfältig. Eine neue Art von persönlichem und individuellem Coaching im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) leistet hier effiziente Hilfe.
Über mehrere Monate begleiten qualifizierte und ausgebildete „Schlafcoaches“ telefonisch Betroffene und helfen ihnen ihre Situation zu verstehen und ihren Lebensalltag so zu verändern, damit erholsamer Schlaf einkehren kann. Sie bilden somit einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsprävention und Regeneration unserer Mitarbeiter, die wir so dringend in unseren Firmen brauchen. Und letztlich ist dies auch ein Beitrag zur Stabilisierung der Produktivität.
Wenn es den Mitarbeitern gut geht, geht es auch dem Unternehmen gut.